1.LISKOVA Maria Dr.; Auszug aus der Berni Rula, hier besonders aus den Bänden 32 u. 33 Die Namen aus Stadt und Kreis KOMOTAU
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Erläuterung:
In der tschechisch verfassten Rolle sind viele Namen entstellt, tschechisch geschrieben oder ins Tschechische übersetzt worden. Die Verfasserin hat außerdem die ans Deutsche angelehnte alt tschechische Schrift in Moderne Schreibweise übertragen. was bei mangelnder Kenntnis deutscher Namen zu Irrtümern und Fehlern führen mußte. Zur Überprüfung und Richtigstellung von Namen standen für 48 Orte der nördlichen Kreishälfte und um Stadt Komotau die von HAUSCHILD seinerzeit von Anfang an abgeschriebenen Grundbücher zur Verfügung, die sich im Collegium Carolinum in München befinden, dazu Arbeiten von GRUND: FN in Deutsch Kralup 15781620, ZIENERT: Die Ansässigkeit der Bauernfamilien in Ober Priesen (diese Arbeiten in: Sudetendeutsche Familienforschung III, VIII) und WENISCH: Steuerrolle und Untertanenverzeichnis des einstigen Kreises Saaz (in: Wissenschaft und Volkstumskampf, 1941) u.a. Ein Teil fraglicher Namen konnte mittels der Komotauer Heimatkartei (Herr Rudolf Jarschel, Nürnberg) berichtigt werden. Übrig gebliebene unklare Namen wurden
unverändert gelassen. Bei der Verschiedenheit der
Schreibweisen konnten die Namen nur nach dem fonetischen ABC geordnet werden. In Klammer stehen die entstellten Formen, wie sie in der Rolle zu lesen sind, in fraglichen Fällen ggf. eine Erklärungsmöglichkeit. Dies muß beim Aufsuchen des Namens im Buch beachtet werden. Die Endung "-ovä" wird im Tschechischen dem FN einer Frau angehängt. Die Endung "-ovsk', - ovskä" bei den verlassenen, mit "pust9" bezeichneten Anwesen ist im
Tschechischen die besitzanzeigende Endung am Namen des letzten Inhabers vor der Verödung - das bedeutet wohl auch, daß diese Familie 1654 nicht mehr im Ort war. Die Endung "-in" wird im Deutschen oft dem FN einer Frau angehängt. Für alle
Namen gilt das Jahr 1654.
Die Saazer Rolle enthält zwar den ganzen Kreis Komotau. Es fehlen aber außer den herrschaftlichen, nicht der Besteuerung unterliegenden Örtlichkeiten wie Rothenhaus und Eisenberg naturgemäß die erst später entstandenen Orte wie Natschung und Kienheid (seit 1662), Neuhaus (in Entstehung begriffen, zu Görkau), Zollhaus (seit 1717 bei der alten Zinsmühle, die erst zu Krima gehört hatte), Heinrichsdorf (1775), Gabriela-hütten (1778). In Ulmbach und Reitzenhain gab es außer herrschaftlichen Stützpunkten nur je einen Freihof (je ein solcher auch bei den vorhandenen Orten Krima und Neudorf). Weiter fehlen Hohenhofen und Spielhübl. Der Ort Fischergasse lag zwischen Seestadtl und dem Ufer des damaligen Kommerner See, ist aber wenig später bereits mit Seestadtl verbunden. An Görkau ist in der Rolle angefügt: "pri huti", zu deutsch "bei der Hütte" im Sinne von Bergwerk. Aus der Bemerkung des Steuerschreibers geht hervor, daß es sich um Alaunförderung handelt. Der heutige "Alaunsee" liegt drei km von Görkau unmittelbar am Komotauer Stadtrand.
Stadt und Vorstadt Komotau sind im folgenden zusammengenommen und aus Zweckmäßigkeitsgründen von den Landgemeinden gesondert. Stadtteil Oberdorf erscheint selbständig bei den Ortschaften des Landkreises.