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"Familien - Höfe – Dörfer"

In Nordböhmen vor 1945"

Gesammelt und Herausgegeben von Charlotte ( Lotte ) Beer

geb. Heidrich

 

"Familien - Höfe – Dörfer" In Nordböhmen vor 1945"

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SEITE

INHALT

ORT

 

 

 

3-22

Mein Vaterhaus

Pohorz

 

Geschichten, Ortsbeschreibungen

 

 

Ahnentafeln - Josef STOLLE

 

23-43

Chronik, Geschichten, Lageplan

Tetschendorf

 

Ort im Jahre 1749 – Dr. Karl SEMSCH

 

44

Roche im Jahre 1749

Roche

 

Franz JEBAUTZKE

 

45-49

Lewin - Die Stadt mit Lageplänen

Lewin

 

Isolde FOH geb. LANGER

 

50

Lageplan  I. FOH

Ober u. Untergügel

51

Lageplan  I. FOH

Ratzken

52

Lageplan  I. FOH

Mutzke

53

Lageplan  I. FOH

Hutzke

54

Fam. SCHWARZ

Zierde

55

Lageplan  I. FOH

Nieder-Wessig

 

mit Hausnummern/Bewohnern

 

56

Lageplan  I. FOH ähnlich S. 51

Ratzken

57

Ahnentafel LANGER – I. FOH

Lewin

58

Bild: Bad Geltschberg

 

59

Aus d. Chronik von Haßlitz mit

Haßlitz

 

Bewohnerverz. Erna JÄHNIG geb.

 

 

FISCHER

 

60-63

Bewohnerverz. 1945 – Marie JACKEL

 

 

geb. BURIAN Ortsskizze

Haßlitz

 

 

Tauberwitz

 

 

Hummel

64

Chronik v. Adele WEISHEITEL geb.

 

 

WÜRDIG

Rübendörfel

65

Proboscht 1945 Elfr. SPIEGEL geb.

 

 

BUDWEISER

Proboscht

66

Häuserverz. Ernst BAUDLER

Pohorz

67

Häserverz. Herbert GARLE

Proboscht

69 -78

Orts - Chronik Josef KRATKAX u.a.

Libochowan

79-81

Chronik u. Skizzen Josef u. Sven

 

 

PILLAT

Brzehor

82-83

Lageplan - Skizze Engelbert NITSCH

Dlaschkowitz

84

ein Bescheid über Vertr.

Dt.Mlikojed

85

Lageplan  Adolf SIMCHEN

Großaujest

 

 

Pitschkowitz

 

 

Ploschkowitz

86-87

Lageplan, Bilder - Ernst WÜNSCH

Domaschitz

88

Lagepl. mit Bewohnern 1945

Fröhlichsdorf

89

Bild Freidorf Nr. 6  Fr. STEFFAN

Freidorf

90-91

Lageplan mit Bewohnern v. MAROUN -

 

 

NEUMANN

Gross-Hubina

92-93

Lagepl. Bewohner – Bericht

Hlinay

94-95

Lagepl.  Walter GUTH

Hummel

96

Lageplan  Hu. PILLAT, Er. WEYDE

Ruschowan /

 

 

Hruschowan

97-99

Bericht   F. TISCHLER geb. SCHOLTE

Kamaik

100

Lageplan, K. u. H. WERNER

Kalwitz

101

Lageplan mit Bewo.   J. SCHLUCKE

Laden b. Stra.

102-103

Bewohner Nr. 5 seit 1666 u. Orts -

 

 

Plan  H. PELZL geb. ZABE

Lichtowitz

104

Bilder Fam. MATTAUSCH

Leitmeritz

105

Lageplan  v. Jos. KROMPHOLZ

Liebeschitz

106-109

Pläne mit Hausbesitzern  J. SCHMIED   

Lucka b. Auscha

110-111

Plan u. Hausbew. ESCHRICH-KÜHNEL

Malitschen

112-113

Ahnentafel BAUM u. HASLER Abschrift aus

 

 

Matr. 98 Leitm. Von BEER – HEIDRICH

Malitschen

114

Bilder aus Selz Nr. 15 u. 9

Selz

115

Lageplan 

Milleschau

116-118

Beschreibung mit Ortsplan

 

 

von W.ZWETTLER 

Miroschwitz

119

Bilder Hof  WERNER

Kalwitz

120

Ortsbeschr. Bewohner 1945 E.BÖNISCH

Mladei

121-122

Ortspl. U. Bilder  G. WAGNER

Nemschen

123

Lageplan   K. GERSTORF

Ober-Rzepsch

124

Plan mit Bewohner 1945   BÖNISCH

Ober Nösel

125

Plan mit Bewohner 1945

Nieder Nösel

126

Beschreibung  K. GERSTORF

Ober Rzepsch

127

Ortsplan

Nieder Repsch

128-129

Ortspl. Mit Bewohnern 1945  W.UHR

Ober Repsch

130-133

Bericht u. Plan HEIDORN-FÖRSTER

Podiwin

134-135

Ortsplan  A. FÖRSTER

Trnowan

136

Ein Heimatschein

 

137

Lageplan A. WEBER

Prosmik

138-139

Bilder H. WOLF geb. NEUM.-WEG.

Sebusein 49

140-141

Lageplan u. Bericht A.LAGRANGE

Sebusein

142-143

Lagepl. u. Bericht E.MACHE R.HANL

Salesel im Geb.

144-146

Erinnerungen an Schelesen F.BURGEM.

Schelesen

147

BADER u. STEINZ Familiennamen in

Schelesen mit

 

 

Klein - Hubina

149

Bericht - mit Gefallenen  M. MAßEL

Schnedowitz

150-153

Bericht u. Flurkarte  W. TEICH

Ortsried

 

 

Schüttenitz

154-155

Lageplan

Strzischowitz

156

Lageplan mit Bewohnern

Stankowitz

157

Lageplan mit Bewohnern 1945

Sullodiz

158-159

Einwohnerver. u. Lagepl. WALLUM,

 

 

BAUDLER, WILH., MICHEL u.a.

Taschow

160-164

Bericht, Bilder Einwohnerl. E. SCHAFFRAN

 

 

geb. HEGENBARTH

Tlutzen

165-168

Meine Heimat E.DÖRNER geb. STEINZ

Ritschen

169

Hausn. u. Hausnamen M. HELLER

Tünscht

170-171

Bericht u. Lageplan

 

 

H.WINAR geb. LUKAS

Skalden

 

 

Chastney

172

Bericht  Erich LAUSCH

Chrastny

 

 

Watislaw

173

Skizze - Franziska MATTAUSCH

Wscheratsch

174-175

Erinnerung an mein Heimatdorf

 

 

Bericht u. Skizze Helmut STROM

Zebus

176-177

Tägliches Brot Erich MICHEL

 

178

Die Stellung der Frau vor 1945

 

 

Valerie GAUBE geb. GIEBEL

 

179

Erinnerungen an meine Eltern W. SCHÖBEL

Trebnitz

180

Kriegerdenkmal 1914 C. KÖNIG 

Kninitz

182

Bild – Älteste Matrik von Kriesdorf

Kriesdorf

183-184

Aus der ältesten Matr. St Allerheiligen

Leitmeritz

184-186

Eheschl. In Leitmeritz nach dem 30 – 

 

 

Jährigen Krieg

 

187-192

Aus der Steuerrolle von 1654 – Orte: Raschowitz

 

u. Schönborn, Kalwitz, Skalken, Kuttendorf, Haber,

 

Gießdorf, Raschowitz, Trnobrand, Lucka, Brzehor,

 

Olhotta/ Chota, Neuland / Orst/ Ostra, Tetschendorf,

 

Roche, Simmer, Wedlitz, Trschebutschka

 

193-195

Eingabe des Abtes von Stift Tebl an Kaiserin M Ther.

196

Geburtsurkunde Helena Zimmermann

 

 

12. Nov. 1623 Dt. Gabel

 

197-200

Eheschließungen aus der ältesten erhaltenen

 

 

Matrik von

Deutsch Gabel

201-202

Familiennamen aus der ältesten

 

 

Geburtsmatrik 1624 - 1639

 

203-221

Eheschl in Ringelshain 1738 – 1785

Ringelshain

 

Kurt WENDLER

 

223

Bild Gasthaus Richter

Kalwitz

224

Stammbaum  Fam. Stiessel

Kochowitz

225-228

Ahnenlisten Einsender  Gü. BURKON

 

229-234

Ahnenliste Klein Striemitz 2  Ingeb.

Striemitz -

 

DITTRICH geb. SCHMID

Brüx

235-236

AL Fragment BAUM u. HASLER

 

 

HEIDRICHMATTAUSCH SÄNZE Baum

Malitschen

 

HEIDRICH in Kriesdorf aus alten Matriken

 

 

L 19/1  u. Lotte BEER- HEIDRICH

Kriesdorf

237

AT Heinrich SCHICHT – SÄNZE, aus SFF

 

238

AL Heidrich Baum Hassler

Malitschen

 

 

Leitmeritz

239

AL LIMBECK, HOFFMAN, HEIDRICH

Eger-Prag-Leitmer.

240

Bild:   Villa Limbeck

Leitmeritz

241-248

Geschichte von 

Lämberg-

 

Josef BÜRGER  um 1886

Ringelshain

249

Familiennamen in 

Ringelshain

 

Kurt WENDLER Quelle: Josef BÜRGER

 

251-252

aus Jeschken-Iserl. Älteste Hinweise zu

Kriesdorf

253-255

aus dem Lämberger Urbar v. 1615 

Kriesdorf

 

             Seyffersdorf, Newland, Chrystophory,

Grundt

257-274

aus der Chronik von SCHWAN-PROKOPH

Kriesdorf

 

mit Stamm u. Geschlechternamen in

Kriesdorf

 

bis 1862

 

275

Skizze: Der Bauernhof des Franz Prokop

Kriesdorf

276

Stammreihe Prokoph

Kriesdorf

277-282 

Wollmann heiraten in 

Kriesdorf

283

Wollmann in der ältesten Matrik L 79/1

Kriesdorf

284-286

Wollmann gestorben von 1659 bis 3. 1773

Kriesdorf

287-291

Heidrich Heiraten  um 1552 bis 1892   in

Kriesdorf

292

Heidrich Verstorben von 1652 – 1718  in

Kriesdorf

293-297

Heidrich Familien  1550 - 1945    in

Kriesdorf

298-299

Heidrich Stammtafeln                     in

Kriesdorf

300

Bilder Heidrich Haus Nr.: 237 Prokop 185

Kriesdorf

301-303

Elternhaus und Garten Lotte BEER HEIDRICH

Leitmeritz

304

Skizze Haus Mattausch Dominikanerg. 27 

Leitmeritz

305

Skizze  Plan von

Leitmeritz

306

Die AHNEN von Lotte HEIDRICH Namensliste

 

307

Bild Familie Heidrich um 1900 in

Leitmeritz

308-311

aus Urbarien Hinweise zu Dörfern und

 

 

Namen  1409, 1562, 1654

 

 

 


Das Heft "Familiennamen im Kreis Leitmeritz" erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Ergänzungen sind erwünscht. Hier als PDF Datei.

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"Vom Leben der Bauern im Kreis Leitmeritz"


Die Wutschdorfer Sagensammlung

 

Geistergeschichten aus Freudenberg und Wutschdorf erzählt von der Langerwieserin

(Barbara Piehler, Wutschdorf 1901 - 1983) in den Jahren 1950 bis 1952 veröffentlicht von Lotte Beer geb. Heidrich in ihrem Heft "Tagebuchnotizen einer Dorfschullehrerin in Wutschdorf"    (Dieses Heft wird gesucht)

Zahlreiche alte Schlösser, Burgen und Ruinen haben ihre Geister und Gespenster, die zu mitternächtlicher Stunde ihr Unwesen treiben.

Die Untere Hammermühle in Freudenberg - eine ehemalige Papiermühle - hat, obwohl bürgerlich, ebenfalls Gespenster in ihren Mauern.

 

Die Großmutter einer Schülerin diente als Magd in dem Haus. In einer Nacht hörte sie das Klirren von Tellern und ein Geist zog ihr die Decke weg. Das Mädchen hielt es vor Angst nicht mehr aus, kündigte und suchte sich eine andere Stelle. Es wird dauch erzählt, dass nachts oft perückengeschmückte Herren in das Haus kamen. Sie trugen Mappen unter den Armen. Im kleinen Häuschen neben dem Mühlgebäude setzten sie sich an den Tisch und schrieben mit Gänsekielen. Wenn es aus der Dorfkirche in Freudenberg Mitternacht schlug, gingen sie
wieder weg

 

Auch in Freudenberg selbst geht es um. Beim alten Nieblerhaus hat man früher öfters eine weißgekleidete Gestalt umgehen sehen. Die Gestalt trug weiße Bretter halb unter dem Kleid verborgen. Zuerst war sie unten auf dem Abhang des alten Schlossberges zu sehen, kam heraufgestiegen zum alten Nieblerhaus, umschritt es und verschwand darauf im alten Bierkeller, der sich tief in den Burgberg hineinzieht. Die Leute sagen, es wäre wohl eine arme Seele gewesen, die etwas gut machen wollte, was sie in ihrem früheren Leben verbrochen hatte.

 

Auch in der Brauerei Märkl spukt es! Der Großvater des damaligen Besitzers hatte im ersten Stock, im jetzigen Magdzimmer, seine Schreibstube. Eine Magd wachte jede Nacht dadurch auf, dass ihre Kammertür aufging. Kurzentschlossen ließ sie in Zukunft die Tür offen stehen und wurde nicht mehr in ihrer Ruhe gestört. In einem anderen Haus in Freudenberg (jetzt Schurzenhaus) erschien jedes Jahr in der Christmette ein rotes Licht, das sich in der Schlafstube des Bauern in einen Geist verwandelte. Es legte sich zu dem Bauern ins Bett, schüttelte ihn tüchtig durch und ging dann wieder hinaus. Von draußen klopfte es noch dreimal ans Fenster. Auch die Tochter des Bauern hat einige Male das rote Licht gesehen. Übrigens geht nach einem alten Glauben der Leute mit jedem Besucher der Christmette ein rotes Licht mit.

 

Der Ur-Ur-Großvater eines Schleißdorfer Mädchens ("beim Hopfner") hat einmal in der Kirche zu Rottendorf gerauft und seinen Gegner von der Empore hinuntergeworfen. Als er heimkam, rann aus allen Ecken seines Hofes Blut aus. Eine alte Frau aus Wutschdorf, in einem Haus hart am Fuße des Kirchbergs, wurde in der Nacht so stark von einem Geist bedrängt, dass sie kaum atmen konnte. Da schlug der Sohn sein Messer in das Holz der Bettstatt, worauf der Geist verschwand. Diese Sage könnte vielleicht an einen letzten Rest von heidnischen Aberglauben erinnern, wie auch folgende Überlieferung: Bei Högling soll es auf einer Wiese umgehen. Einer Frau, die dort einmal Gras mähte, begegnete ein braunes Weib, das drohend zu ihr sagte: "Hinterrrücks z'ruck, Hinterrücks z'ruck, sag ich!" Die erschrockene Frau ging tatsächlich rückwärts und überschritt dabei den Bach am Rande der Wiese. Rasch hielt sie dort ihre Sense in das Wasser - darauf verschwand die Gestalt. Angeblich soll es der Geist einer Frau gewesen sein, die ihr Kind umgebracht hatte. Die Geister scheinen sich draußen, vor allem im Wald, besonders Wohl zu fühlen.
Im Dammbachtal hatte einst ein Mann einen Markstein ausgesrissen. Nachdem der Übeltäter gestorben war, wurde er oft noch an jener Stelle gesehen. Die vorübergehenden Leute bat er, für seine arme Seele zu beten, damit sie erlöst werde. Einmal erfüllte auch wieder ein vorbeikommender Mann diese Bitte des Geistes und betete ein Vaterunser. Daraufhin hörte er zu seinem Erstaunen die Worte: "Gottseidank, jetzt bin ich erlöst."

 

Eine Frau (Freller) erzählt, dass sie bei Baumgarten, unweit von Freudenberg Klee gemäht habe. Da erschien ihr plötzlich ein eigenartiges Weib. Die Frau rannte in ihrer Angst davon. Sie erzählte ihr Erlebnis dem Pfarrer. Dieser riet ihr, sie solle, wenn ihr das Weib noch einmal begegnen würde, sofort "Amen!" sagen. Anderntags erschien der Frau tatsächlich die seltsame Gestalt wieder und verschwand so plötzlich, wie sie gekommen war, als die Frau das Wort "Amen" ausgesprochen hatte.


Auf dem Weg zwischen Kemnath und Witzlricht sollen häufig nachts zwei Geister mit Laternen umgegangen sein. Als einmal eine Frau von Grimmerthal bei Schleißdorf nachts durch den Wald ging, erschien plötzlich ein Licht. Die Frau dachte geistesgegenwärtig an ihre kürzlich verstorbene Großmutter und betete rasch "o Gott, gib ihr die ewige Ruhe!" Darauf sagte plötzlich eine Stimme: "Hab Dank, jetzt bin ich erlöst." Aber Geister mach auch nicht vor der Kirche und dem Pfarrhaus Halt! Ein ehemaliger Wutschdorfer Pfarrer sah einen Mann, der auffallend rot gekleidet war aus der Kirchtür auf den Friedhof gehen und sich wie suchend umblicken. Der Pfarrer dachte, es sei vielleicht jemand, der beichten wolle und schickte sich an, hinüber zu gehen. Da sah er zu seinem Erstaunen die Gestalt in einem Grab verschwinden. Der Pfarrhof wurde von dem unheimlichen Gast von nun an täglich besucht. Einigemale stieg der Geist auf den Getreideboden des Ochsenwirts, dessen Gasthof auf der anderen Seite der Kirche heut noch steht. Dort schaufelte er dreimal das Getreide um. Erst als der alte Pfarrhof abgerissen wurde, blieb der Geist weg.


Bei Hötzelsdorf gibt es eine Stelle, in die bei jedem Gewitter, das Blitze über der näheren Umgebung entlässt, der Blitz einschlägt. Die Sage erzählt, dass dort ein großer Silberschatz vergraben sein soll.


Ein Förster hat sich 1905 in einem Wald bei Wutschdorf erschossen. Sein Gehirn blieb dabei an einer Fichte kleben, die seitdem nicht mehr gewachsen ist. Wenn Frauen am Abend von Hainstetten nach Wutschdorf gehen, führt sie der Geist des Toten vom rechten Weg ab, in die Irre und zu der Fichte. Dort bleiben sie dann sitzen, bis sie von ihren Angehörigen gefunden und nach Hause gebracht werden. (Die Langerwieserin bildete sich eines Tages ein, sie ginge nach Hötzelsdorf und sie sah ständig diesen Weg vor sich und wäre auch in den Wald gegangen, wenn ihre Begleiterin sie nicht davon abgehalten hätte).

 

Das Zeitler-Mädl von Ellersdorf hat dreimal hintereinander bemerkt, dass sie von einem Engel begleitet wurde auf ihrem Weg von einem Marterl zwischen Wutschdorf und Schleißdorf und dem Marterl kurz vor Schleißdorf. Sie erzählte das Erlebnis ihrer Mutter, Diese riet ihr, beim nächste Male den Engel zu fragen, was er wolle. Man darf aber die Geister nicht ansprechen, denn dann muss man sterben. Das Mädel wusste dies aber nicht und sprach den Engel bei seinem neuerlichen Erscheinen an. Da zeigte ihr der Engel einen Zettel, auf dem die Worte standen: "Du wirst an meiner rechten Seite gehen." Nach wenigen Tagen war das Kind tot."

 

Eine Frau hörte in der Küche ihr kleines Kind schreien. Sie eilte hinein und fand vor dem Ofen zwei ganz gleich ausschauende kleine Kinder. Eine Stimme sagte zu ihr: "Wenn du dein Kind erkennst, nimm es doch!" Sie überlegte lange, dann packte sie eines der Kinder. In diesem Augenblick erscholl einhämisches Gelächter. Da wusste sie, dass sie das falsche Kind erwischt hatte. Das andere Kind war blitzschnell verschwunden. Die Frau wollte nun um jeden Preis ihr richtiges Kind wieder haben und ging zu einem Pfarrer, um sich Rat zu holen. Dieser riet ihr, den Backofen fest anzuheizen und mit den Worten des Kreuzzeichens das Kindlein hineinzuschleudern. Zuerst wollte sie das nicht tun, aber er riet ihr, wenn sie sicher sei, das falsche Kind im Hause zu haben, es doch zu tun. Da entschloss sie sich dazu. Sie heizte den Backofen kräftig an. Nach kurzem Zaudern hielt sie das Kind hoch über sich in die Luft und wollte es über ihre Schulter in den Ofen schleudern. Als sie im Begriff war, das Kind wegzuwerfen, erscholl ein furchterregender Schrei - das Kind wurde ihr aus dem Arm
gerissen und im selben Augenblick lag ihr richtiges Kind plötzlich wieder vor ihren Füßen.

 

Nach dem Brand von Heimstatt im 30-jährigen Krieg, das unweit von Hainstetten lag (es könnte sich dabei um das sagenumwobene Wetterdorf gehandelt haben), sollen die Schuster aus diesem Ort nach Hirschau und die Weber auf die andere Seite nach Freudenberg gelaufen sein. Deshalb gibt es bis in die jüngste Vergangenheit in Hirschau zahlreiche Schuster und in Freudenberg mehrere Weber. Als Hausname hat sich "Riesenweber" oder "Weberbartl", "Weberthoma" "Stegweber" bis heute erhalten."